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Karte der Ecozonen

Über eine parkartige Zone mit zahlreichen offenen Grasflächen erfolgt der Übergang nach Osten vom Trockenwald des Chaco Seco zum feuchteren Chacowald (Chaco Humedo). Der Chaco Humedo nimmt die östliche Hälfte von Formosa und Chaco ein, den äußersten Nordwesten von Corrientes und ein kleines Gebiet im Norden von Santa Fe. Es handelt sich um einen ca. 50-100km breiten Gürtel am Westufer des Río Paraná und Río Paraguay, der deutlich feuchter als der restliche Chaco ist.

Die Böden bestehen meist aus dem feinen Material der Flusssedimente. Manchmal gibt es undurchlässige Bodenhorizonte, die durch Sümpfe entstanden sind.

Das Klima ist subtropisch. Die durchschnittliche Jahrestemperatur nimmt von Norden nach Süden ab, von 23° C an der Grenze zu Paraguay, bis etwa 18° C im Zentrum der Provinz Santa Fe. Die Niederschläge betragen 1300 mm pro Jahr an der östlichen Grenze und nehmen nach Westen hin bis auf 750 mm ab.

Die Modellierung durch Flüsse hat ein Entwässerungsnetz parallel zu den Wasserläufen der Ríos Pilcomayo und Bermejo  geschaffen (Ríos Porteño, Monte Lindo, Guaycurú, Negro und andere Flüsse), die in die Ríos Paraguay und Paraná entwässern. Infolgedessen beherrscht ein Mosaik aus Streifen gut-drainierten Hochlandes mit Savanne und Grasland die Landschaft. Wäldern begleiten den Lauf der Flüsse.

Die saisonale Konzentration von manchmal außerordentlich starken Regenfällen, die leichte Neigung des Geländes und die lehmigen Böden führen zu wiederholten Überschwemmungen in weiten Teilen der Ökoregion.

Die Wälder setzen sich zusammen aus quebracho colorado (Schinopsis balansae) und quebracho blanco (Apidosperma quebracho-blanco). Andere wichtige Baumarten sind: guayacán (Libidibia paraguariensis – alt: Caesalpinia paraguariensis), espina corona (Gleditsia amorphoides), urunday (Myracrodruon balansae – alt: Astronium balansae), viraró (Ruprechtia laxiflora), palo piedra (Diplokeleba floribunda), guayaibí (Cordia americana), zapallo caspini (Pisonia zapallo), lapacho negro (Handroanthus heptaphyllus), itin (Neltuma kuntzei – alt: Prosopis kuntzei) und palo borracho del flor rosada (Ceiba speciosa).

In tieferen Lagen, die leicht überflutet werden, gibt es Sümpfe mit algarrobo negro (Neltuma nigra - alt: Prosopis nigra), churqui espinillo (Vachellia caven – alt:Acacia cavens), tala (Celtis tala), und cina-cina (Parkinsonia aculeata); während leicht basisches, niedriges Gelände hauptsächlich algarrobo blanco (Neltuma alba – alt: Prosopis alba) enthält. Palmensavannen kommen an den frischen, feuchten, oft auch leicht salzigen Standorten vor, die im Sommer regelmäßig überschwemmt sind. Der Grundwasserspiegel sinkt hier auch in der Trockenzeit nie unter 1 m Tiefe.

Das Grasland dieser Region variiert ziemlich in Abhängigkeit vom Boden. Elionurus muticus findet man auf den gleichen Böden wie die Wälder, aber auf niedrigerer Höhe. Sorghastrum setosum wächst auf Böden, die kurzzeitig überflutet werden und Coleataenia prionitis auf dem Grund von Schluchten und Senken ohne ständiges Wasser.

Die Fauna ist aufgrund der Heterogenität der Lebensräume sehr vielfältig. Säugetiere sind stark vertreten: Mähnenwölfe, Brüllaffen, Nachtaffen, Pekaris, Ameisenbären, Wasserschweine, Pumas, Spießhirsche, Sumpfhirsche, Pampashirsche und der Jaguar. Unter den Vögeln sind ñandú, chuñas, „pava de monte“, Specht „carpintero copete rojizo“ und viele andere. Die Reptilien leben größtenteils aquatisch, wie die yacarés negro und ñato, Wasserschildkröten und eine große Wasserboa.

Das Gebiet unterliegt besonders in Argentinien intensiver Landnutzung. Rinderzucht und Waldausbeutung haben schwerwiegenden Wandel in der Zusammensetzung der Vegetationsgemeinschaften verursacht, entweder durch Vernichtung der krautigen Schicht, durch Entfernen der härtesten Baumarten oder durch Abbrennen der Wälder zur Schaffung von Agrarflächen. Der Quebracho colorado wurde wegen seines harten, widerstandsfähigen Holzes ausgebeutet, aus dem Eisenbahnschwellen und Pfosten gefertigt wurden. Die Abholzung von Quebracho blanco war ebenso ein Problem. Es wurde zu Holzkohle verarbeitet, und seine Rinde wird in der Arzeneimittelherstellung benutzt.