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Karte der Ecozonen

Die subtropischen Feuchtwälder der Yungas erstrecken sich auf einem schmalen Streifen am Ostabfall der Anden von Südwestbolivien über den Westen Jujuys und den Nordwesten Saltas bis in die Provinz Tucuman. Diese Ecoregion bildet einen gemäßigten Lebensraum, der zwischen zwei sehr trockenen liegt: dem Chaco im Osten und der hohen Puna im Westen.

Das Klima ist warm und feucht bis subfeucht. Das feuchte Klima wird verursacht durch feuchtigkeitsgesättigte Luftmassen vom Atlantik, die am Andenrand aufsteigen und abregnen.

Die vorherrschenden Böden weisen oft reichlich organische Substanz auf. Ihr Ausgangsmaterial ist jung und wenig verfestigt, was zu häufigen lokalen Erdrutschen führt, in denen sich der Wald später durch ökologische Sukzession regeneriert.

Die Höhen variieren zwischen 400 und 3000 m. Der jährliche Niederschlag liegt zwischen 900-1000 mm und erreicht an einigen Stellen 1300 mm. Die Regenfälle sind vorzugsweise im Sommer und konzentrieren sich auf 5 bis 6 Monate. In den kältesten Monaten helfen Kondensation und Ansammlung von Wasser aus den Nebeln, die diese "Nebelwälder" charakterisieren, den fehlenden Regen teilweise auszugleichen. Das starke Höhengefälle verursacht wichtige klimatische Schwankungen und folglich unterschiedliche Pflanzenformationen.

Mit zunehmender Höhe herrschen unterschiedliche Vegetationstypen

a) Selvas Pedemontanas im unmittelbaren Vorland der Anden ist heiß und feucht. In dem bis 30 m hohen Wald sind die wichtigsten Baumarten tipa blanca (Tipuana tipu), los cebiles (Anadenanthera colubrina var. cebil), Timbó (Enterolobium contortisiliquum), Jacaranda (Jacaranda mimosifolia), lapacho rosado (Handroanthus impetiginosus), viscote (Parasenegalia visco), und guayaibí (Cordia americana). Unter der Baumschicht gibt es einen dichten Unterbewuchs aus Sträuchern. Auch zahlreiche Lianen und Epiphyten wie Bromeliaceen, Farnen und nach Norden häufiger zunehmend Orchideen sind vertreten.

b) Selva Montana, gemäßigt-warm und feucht: An den aufsteigenden Hängen bis zu 1000m ü.NN breitet sich der Laurel-Wald aus, hauptsächlich zusammengesetzt aus laureles (Ocotea acutifolia), horco molle (Blepharocalyx salicifolius). Der Myrtaceen-Wald, in der Baumschicht hauptsächlich von Arten der Gattung Eugenia zusammengesetzt, erreicht Höhen von 15 bis 18 m. Durch die epiphytischen Moose, die als dichter Bewuchs die Äste umkleiden, kann dieser Wald als Nebelwald bezeichnet werden. In diesem kühleren Klima entwickelt sich mehr Auflagehumus als im Laurel-Wald.

c) Bosque Montano: Über 1200m folgen laubabwerfende sommergrüne Wälder. Der Nogal-Pino-Wald mit seinem namensgebenden Arten Juglans australis und Podocarpus parlatorei erinnert genauso wie der Aliso-Wald mit Alnus acuminata an die Wälder gemäßigter Zonen. Lianen und Epiphyten treten stark zurück. Stattdessen ist die Krautschicht gut ausgebildet. Der Aliso-Wald erhält im Sommer hohe Niederschläge, gelegentlich auch Schnee. Der Winter ist dagegen trocken. Die Andenerle (aliso) bildet hier im subtropischen Bereich eine eigene Waldstufe.

d) Pastizales de Altura sind ein gemäßigt-kaltes und subhumides Hochlandgrasland, das sich mit Flecken von Bergwald und Buschland und in höheren Lagen abwechselt. Sie bilden reine Staudengemeinschaften.

Die Fauna hat gemeinsame Arten mit der Ökoregion Selva Paranaense und mit der Chaco-Ebene, wie unter anderem Jaguar, Puma, Wildkatzen, Tapire, Pekaris, Corzuelas. Die Vogelwelt hat mehr als 60 typische Yunga-Arten, wie Weißnackentaube, Aras, Erlenpapagei, Blaustirnkolibri und Wasseramsel. Einige Säugetiere sind exklusiv für die Yungas, wie Langnasenfledermaus, rote Eichhörnchen, Aguti, Bergmeerschweinchen und Andenhirsche. Unter den Amphibien stechen die eigentümlichen „Beuteltier“-Frösche hervor.

Es scheint, als ob in Argentinien mehr als die Hälfte des ursprünglichen Waldes durch Abholzung, Landwirtschaft, den Einfall der exotischen Pinus-Arten, Ausbau von Straßen, menschliche Besiedlung und nicht aufzuhaltenden Tourismus vernichtet wurde.