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Die Puna ist eine Hochwüste im nordwestlichen Argentinien. Sie bildet eine geografische Einheit mit dem bolivianischen Altiplano und der chilenischen Atacama-Wüste. In Argentinien besetzt sie die hohen Berge und Hochebenen im Nordwesten von der Grenze zu Bolivien bis nördlich von San Juan. Die Region wird im Osten von der Cordillera Real und im Westen von der Cordillera de los Andes begrenzt. Die für die Ökoregion typischen Höhenlagen, die in der Regel über 3000 m liegen, sind zum Süden hin tendenziell niedriger. Wenn die Höhe 4300 bis 4500 m überschreiten, wie dies in Salta und Jujuy der Fall ist, dominieren die geologischen und bioklimatischen Bedingungen der Ökoregion des Altoandina.

Das im Allgemeinen endorheische Entwässerungssystem bildet zahlreiche geschlossene Becken, in denen der Abfluss in Salinen (Salar de Arizaro, de Cauchari, Salinas Grandes) und manchmal in Lagunen (de Guayatayoc, de los Pozuelos, de Vilama) mündet.

Das Klima ist kalt und trocken. Die Niederschläge fallen im Sommer und erreichen im Jahr nicht mehr als 100 bis 200mm. Heftige Winde und empfindliche Temperaturschwankungen (von +50°C bis –20°C) im Tagesverlauf beeinträchtigen das Pflanzenwachstum. Der Boden ist wenig entwickelt, sehr arm an organischer Substanz, kaum von Vegetation bedeckt, oft steinig oder salzig und sehr der Erosion ausgesetzt.

Die vorherrschende Vegetationsart ist eine buschige Steppe aus zwergwüchsigen Pflanzen, kleinblättrigen oder blattlosen, oft harzigen Zwerggehölzen, Polsterpflanzen wie die Llareta und von entfernt stehenden, halbmeterhohen, steifblättrigen Büscheln der Punagräser. Dazwischen treten Kakteen auf. Außer den hochwachsenden Cardones Trichocereus atacamensis gibt es noch etliche kleinere Arten, von denen die meisten durch hochgewölbten Polsterwuchs (Maihueniopsis glomerata, Cumulopuntia boliviana) und lange, dichte Haarbedeckung (Oreocereus trollii) gegen Temperatur- und Windeinfluss geschützt sind.

In der nördlichen und östlichen Zone, in der der jährliche Niederschlag 400mm übersteigt, bildet die Tolaheide Gebüschfluren mit etwa 1m hohen Sträuchern und Asteraceen Parastrephia quadrangularis und P. lepidophylla, an feuchten Standorte vergesellschaftet mit Festuca-Gräsern. Dort, wo nicht Ichu-Gräser oder Tolastrauch dominieren, bietet das Mosaik der Polster- und Rosettenstauden nur wenig farbliche Abwechslung. Die große, verholzende Polster bildende Azorella compacta (Llareta) ist weit verbreitet und liefert neben der Tolaheide wichtiges Brennmaterial in diesem waldfreien Gebiet.

Im Süden und Westen wird die hohe Andensteppe unter anderem von Chijua (Baccharis boliviensis), Tolilla (Fabiana punensis), Añagua (Zephyranthes andina), Rica-Rica (Aloysia deserticola - alt- Acantholippia deserticola), Suriyanta (Ocyroe armata) dominiert. Typisch sind offene Polylepis–Haine (Polylepis tomentella), die an Hängen und Schluchten zwischen 3800 und 4300 m über dem Meeresspiegel wachsen.

Eine Folge des trockenen Klimas der Puna Südboliviens und NW-Argentiniens ist die extreme Versalzung mit der Ausbildung von Salaren. In ausgedehnten Mulden und am Rande von Salaren treten kurzrasige Salzfluren mit Salicornia und Distichlis auf, die sich durch die weißen Salzkrusten herausmühen.

Charakteristische Puna-Tiere sind die domestizierten Lamas und Alpakas, und unter den Wildarten gibt es den Puma, das Guanaco und zahlreiche endemische Arten wie das Vicuña, Andenkatze und Stinktier. Unter den Nagetieren, von denen einige auch in der Ökoregion Hochanden vorkommen, sind die Chinchillas und die Chinchillaratte charakteristisch. Es gibt eine große Vielfalt an Vögeln, die mit den hochgelegenen Feuchtgebieten (Salzebenen und Lagunen) verbunden sind: die Flamingos wie der Andenflamingo, der Chileflamingo und der James-Flamingo, Puna-Ente, Blässhühner, Andenschnepfe und der Puneño-Regenpfeifer.