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Karte der Ecozonen

Auf der feuchten und nebelreichen Westseite der Kordillere reichen die immergrünen Wälder durch mehr als 16 Breitengrade bis nach Feuerland hinunter. Die Gipfel der patagonischen Anden sind hier nicht höher als 2200m. Von den sommergrünen Wäldern im Osten wird diese Region über 500km durch das patagonische Inlandeis getrennt. Der steilen, fjordreichen Pazifikküste sind unzählige kleine und große Inseln vorgelagert, die noch wenig erschlossen und großenteils unbesiedelt sind.
Das Klima ist gekennzeichnet durch ausgeglichene Temperaturen mit nicht sehr großen Differenzen zwischen Sommer und Wintermitteltemperatur, durch heftige und beständige Winde, die nach Süden an Stärke zunehmen und durch hohe Nieder-schläge - 4000mm im Norden bis 1000 bis 2000mm in Feuerland. Die vorgelagerten Inseln in der Region Magellanes haben mit 5000-10000mm die höchsten Niederschlagsraten in Südamerika. Die Bedeutung dieser Regenmengen für den Wasserhaushalt der Wälder wird verstärkt durch die geringe Evaporation, die wegen der niedrigen Jahrestemperaturen und der starken Bewölkung nicht stark sein kann. Auch während der Vegetationszeit fallen die Niederschläge im Süden häufig als Hagel oder Schnee, der aber im Sommer nur ein paar Stunden, seltener ein paar Tage liegen bleibt.

Coihuewald
Den nördlichsten Teil bis zu 48°s.Br. beherrscht der Coihue-Wald mit Nothofagus dombeyi, dem Eucryphia cordifolia (Ulmo) beigemischt ist. 3 bis 5m hoher Bambus (Chusquea) im Unterwuchs macht den Wald undurchdringlich. Der patagonische Regenwald von Nothofagus dombeyi und Eucryphia cordifolia ist ein rein immergrüner Wald, in dessen 35-40m hohes Kronendach nur vereinzelt andere, laubabwerfende Nothofagus-Arten hineinragen. In der unteren Baum oder in der Strauchschicht sind Weinmannia trichosperma, Caldcluvia paniculata, Laurelia philippiana und Myrtaceen beigemischt. Einzeln oder in Horsten tritt Podocarpus nubigenus auf. Drimys winteri bildet oft einen ausgedehnten niedrigen Wald unter den gewaltigen Kronen von Nothofagus dombeyi. Dieser Wald ist auch noch reich an Epiphyten, vor allem an Moosen und Hautfarnen.
Als sehr anspruchsvolle Art braucht Nothofagus dombeyi tiefgründige, steinfreie und frische Böden und eine gute Wasserzirkulation im Boden. Lagen mit Stauwasser und feinkörnigem Boden überläßt die Coihue der Nothofagus antarctica. Coihuewälder gehen nie auf Hochmoorböden über.

Guindo-Wald
Südlich 48°s.Br. ersetzt der Guindo-Wald aus Nothofagus betuloides den Coihue-Wald. Mit 18-20m Höhe ist er nur halb so hoch wie der Coihue-Wald und bleibt im Süden noch mehr im Höhenwachstum zurück. Die Stämme sind meist gekrümmt und geschlängelt, und die Krone ist oft kurz und trichterförmig. Im Unterholz wachsen einige Myrtaceenbäume, Drimys winteri, gelegentlich Lomatia ferruginea oder Azara lanceolata, Maytenus magellanica und als Nadelholz Podocarpus nubigenus zu höheren Sträuchern heran oder in die Baumschicht hinein. In der unteren Strauchschicht gedeihen Berberis-Arten, Escallonia serrata, Pernettya mucronata und einige andere Ericaceen. Häufig haben sich in den Kronen Mistelgewächse angesiedelt. Auf den vorgelagerten Inseln sind diese Wälder nahezu unbegehbar.

Lenga-Wald
In höheren Lagen wird der Coihue-Wald vom Lenga-Wald (Nothofagus pumilio) abgelöst.

Pilgerodendronmoore
Auf einigen Standorten, besonders auf vermoorten, sauren Böden bildet Pilgerodendron uviferum große Bestände. Sie treten in Höhenlagen, aber auch in Senken an extrem nassen Lagen auf und umsäumen die patagonischen Hochmoore. Gegen das Moorzentrum lösen sie sich in einzelne Baumgruppen auf.