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Auf der trockenen Ostseite der südlichen Anden von 40°s.Br. bis Feuerland sind die sommergrünen Wälder mit Nothofagus antarctica und N. pumilio verbreitet.
Die Jahrestemperaturen liegen zwischen 5° im Süden und 9° im Norden und die Niederschläge zwischen 500-1500mm. Die Grenze zur Steppe mit weniger als 400mm Niederschlag ist ziemlich scharf. Im Optimalgebiet ist die Trockenzeit nicht sehr ausgeprägt.

Lengawald
Der Lenga-Wald mit Nothofagus pumilio hat von allen Nothofagus-Arten die größte Nord-Süd-Erstreckung von 38°s.Br. bis Feuerland. Er reicht von Meereshöhe im Süden bis 1700m im Norden; die Höhendifferenz beträgt 400 bis 500m. In günstigen Lagen werden Lenga-Wälder 30m hoch, auf Feuerland etwa 18-20m. Die Wälder sind meist Reinbestände, sehr dicht mit wenig Unterholz. Auf ärmeren Standorten finden sich Zwergsträucher, wie Ribes magellanicum und Ribes cucullatum, Berberis-Arten, Pernettya mucronata und Escallonia , die Krautschicht bilden Arten der Holarktis: Carex, Festuca, Trisetum, Elymus, Viola, Rubus, Ranunculus, Senecio, Sisyrinchium, Anemone und Vicia. Auch hier kommt die tropische Gattung Chusquea vor, die dichten Unterbewuchs bilden kann.

Nirewald
Die Nire (Nothofagus antarctica) wächst auf ungünstigen Standorten wie Moorböden, feuchten Mulden bis zu trockenen Schottern, Lavaströmen und Felsen und hat somit eine große Standortamplitude. Sie ersetzt die Lenga an der Waldgrenze als niedriges Gestrüpp und hat Pioniercharakter. Nach dem Rückgang der Gletscher trat sie als erste Baumart auf.
Nire-Wälder werden in Tallagen um so häufiger, je regenärmer ein Gebiet ist. In Südpatagonien treten Nirewälder an der Grenze zur Steppe auf mallinenartigen Standorten auf, die zur Regenzeit durchtränkt und schlecht durchlüftet sind, in trockenen Monaten aber austrocknen.
Nire bildet selten gut entwickelte Stämme, sondern bleibt vielstämmig und buschig. Nirewälder verjüngen sich durch Stock- und Wurzelausschöag. Das Laub leuchtet im Herbst intensiv Rot.
Die Begleitvegetation der Nirewälder ist fast die der Lengawälder. Auf humosen Böden am Rande der Hochmoore wachsen in einer Polytrichum-, Braummoos- und Sphagnum-Decke und zwischen Cladonienpolstern Zwergsträucher wie Empetrum rubrum und Pernettya mucronata.